Bukarest (Mediafax/ADZ) - Sowohl die rumänische als auch die ungarische Seite scheinen einzusehen, dass eine weitere Ausbreitung des Fahnenstreits schädlich sein könnte. Eine Wende in dieser Angelegenheit wollte das Telefongespräch herbeiführen, das der rumänische Außenminister Titus Corlăţean Donnerstag mit seinem ungarischen Amtskollegen János Mártonyi geführt hat. Laut Mitteilung des Außenministeriums haben die beiden Minister vereinbart, dass von weiteren Erklärungen in der Öffentlichkeit abgesehen wird, der Dialog soll auf den üblichen diplomatischen Kanälen fortgesetzt werden. Eine Gelegenheit dazu werde auch der Besuch des ungarischen Außenministers in Bukarest sein, der schon vorher vereinbart wurde und den man jetzt wieder bestätigt hat.
Premier Victor Ponta hält es nach wie vor für unangebracht, dass ein Thema aus Rumänien im Nachbarland im Wahlkampf ausgeschlachtet wird. Mit seinem ungarischen Amtskollegen würde er aber nicht darüber sprechen.
Ähnlich äußert sich Staatspräsident Traian Băsescu. Es sei nicht seine Sache, auf Fernseherklärungen des ungarischen Botschafters zu reagieren – Oszkár Füzés hatte sich über das Recht auf das Hissen der Szeklerfahne geäußert –, das gehöre auf die Ebene des Außenministeriums und seiner Staatssekretäre. Wenn sich der Staatspräsident Ungarns zu dem Thema äußere, dann würde auch er entsprechend reagieren.