Bukarest (ADZ) - Altpräsident Traian Băsescu sieht die politischen Parteien wenige Monate vor der Präsidenten- sowie Parlamentswahl schlecht aufgestellt: Diese würden aktuell über keine Führungspersönlichkeiten mit Booster-Potenzial verfügen, die ihrer Partei zu Aufwind verhelfen könnten, sagte Băsescu in einer Talkshow. Sowohl PSD-Chef Marcel Ciolacu als auch Liberalenchef Nicolae Ciucă würden umfragemäßig unter den Werten ihrer Parteien liegen, einzig USR-Chefin Elena Lasconi weise bessere Umfragewerte als ihre Partei auf. Doch würden ihr letztere keineswegs den Einzug in die Stichwahl des Präsidentenrennens garantieren – diesen schaffe sie allenfalls, wenn sie sich die Unterstützung recht vieler Kleinparteien sichern könne, erklärte das frühere Staatsoberhaupt dem Sender Romania TV.

Auf das monatelange Zögern des Premiers angesprochen, sich offiziell als Präsidentschaftsbewerber der PSD zu positionieren, sagte Băsescu, dass Ciolacu seiner Meinung nach die Ankündigung weiter hinauszögern werde – es sei ein Katz- und Mausspiel, das der PSD-Chef mit seiner Partei treibe. Kurz vor Ablauf der Bewerbungsfrist werde Ciolacu der PSD sodann sagen können, „da ihr keinen anderen Kandidaten habt, trete ich eben an“, doch werde er den Schritt an die Bedingung knüpfen, sein Amt als Parteichef auch im Fall einer Wahlniederlage behalten zu können.

PNL-Chef Ciucă räumte der Ex-Präsident indes kaum Chancen ein, es in die Stichwahl zu schaffen. Dafür zeigte sich Băsescu in Sorge wegen eines möglichen Bündnisses zwischen der rechtsnationalen AUR und der Kleinpartei SOS der Extremistin Diana Șoșoacă. Letztere hatte jüngst angedeutet, ein derartiges Bündnis nicht abzulehnen, solange sie selbst als dessen Kandidatin aufgestellt werde.