Bukarest (ADZ) - Regierungs- und PSD-Chef Marcel Ciolacu hat am Dienstag dementiert, dem stellvertretenden NATO-Generalsekretär Mircea Geoană (Ex-PSD) angeboten zu haben, bei der Präsidentenwahl vom Spätherbst als parteifreier, jedoch von der PSD unterstützter Spitzenkandidat anzutreten – weder er noch die PSD würden je einen parteifreien Kandidaten unterstützen, sagte Ciolacu, während PSD-Wahlkampfleiter Mihai Tudose von einer „peinlichen Lüge“ sprach.
Tags davor hatte Geoană nach zunehmenden Sticheleien der PSD gegen ihn in einer Talkshow überraschend Tacheles geredet: Der Ex-Außenminister und frühere PSD-Chef eröffnete im Gespräch mit dem Sender Digi24, dass „Marcel Ciolacu und die PSD-Spitze“ ihn „vor einiger Zeit“ in seinem Büro aufgesucht hätten, um ihm schmackhaft zu machen, als „parteifreier, jedoch von der PSD unterstützter“ Anwärter auf das höchste Amt im Staat anzutreten. Das Kalkül der PSD basiere darauf, dass die Stimmen der eigenen Anhänger längst nicht für einen Wahlsieg des PSD-Kandidaten ausreichen – spätestens in der Stichwahl unterliege dieser allemal, da „weder die Diaspora noch die Unentschiedenen“ je für ihn stimmen, sondern einen Parteifreien vorziehen würden, erläuterte Geoană. Ob er bei der Präsidentenwahl nun tatsächlich antreten will, ließ Geoană offen – noch bekleide er bei der NATO „ein wichtiges Amt“ und wolle seine „Mission“ zu Ende führen.
Geoanăs Reaktion erfolgte, nachdem ihn die PSD-Spitze in den letzten Tagen wiederholt hatte wissen lassen, dass er der Partei beizutreten habe, wenn er auf ihre Unterstützung bauen wolle. Ex-Premier Tudose hatte sogar gespöttelt, Geoană sei im Alleingang nicht einmal imstande, die für einen Spitzenkandidaten nötigen Unterschriften zu sammeln“.