Bukarest (ADZ) - Der PSD-Vorstand hat sich in seiner Sitzung von Dienstagabend den vielerorts äußerst mageren Wahlergebnissen seiner Kandidatin Viorica Dăncilă in der ersten Wahlrunde der Präsidentschaftswahl gewidmet, nachdem diese das bisher schwächste Wahlergebnis eines PSD-Präsidentschaftsanwärters überhaupt eingefahren hat.
Bei der Sitzung flogen laut einhelligen Medienberichten die Fetzen, wobei Parteichefin Dăncilă zunächst den Chef des PSD-Verbands Dolj, Claudiu Manda, ins Gebet nahm, nachdem ihr zugetragen wurde, dass dieser sich abfällig über ihre geistigen Fähigkeiten geäußert hatte. Nach etlichem Zoff rauften sich Dăncilă und Manda wieder zusammen, die Parteichefin machte anschließend allen Lokalverbänden klare Vorgaben zur anstehenden Stichwahl: Diese hätten dafür zu sorgen, dass am 24. November in jedem Landeskreis mindestens 50,1 Prozent der Wähler für die PSD-Kandidatin stimmen.
Anschließend widmete sich der PSD-Vorstand den sogenannten „Verrätern“: Aus der Partei ausgeschlossen wurden zunächst jene Abgeordneten, die letzte Woche der liberalen Minderheitsregierung das Vetrauen ausgesprochen hatten. Aus der Partei flog auch der Bürgermeister von Bacău, Cosmin Necula, nachdem dieser nach der ersten Wahlrunde bei Facebook erläutert hatte, dass sich im Wahlkampf „viele PSD-Mitglieder buchstäblich geschämt“ hätten, sich „für „jemanden wie Dăncilă“ einzusetzen. Ausgeschlossen wurde zudem auch Ex-Justiz- und Vizepremierministerin Ana Birchall wegen ihrer Kritik an der Sonderermittlungsbehörde für Justizstrafsachen (SIIJ). Birchall sagte anschließend, von ihrem Parteichausschluss aus der Presse erfahren zu haben – sie sei nicht einmal zur Sitzung gebeten worden.