Bukarest (ADZ) – Die PSD will den Termin für die anstehende Misstrauensabstimmung am Freitag festlegen. Das teilte Parteisprecher Lucian Roma{canu am Mittwoch nach einer Sitzung des Exekutivkomitees mit. Man sei bestrebt, die liberale Minderheitsregierung „möglichst bald“ abzuwählen, fügte Romașcanu hinzu.
Davor war die Sitzung des PSD-Leitungsgremiums, die neben der Misstrauensabstimmung vor allem dem am Samstag anstehenden außerordentlichen Parteitag gewidmet war, laut übereinstimmenden Medienberichten äußerst hitzig verlaufen. Die frühere Nummer 2 der PSD, Ex-Finanzminister Eugen Teodorovici, der am Samstag als Einziger gegen Interimschef Marcel Ciolacu um das Amt des Parteivorsitzenden antritt, wurde vom Exekutivkomitee buchstäblich aus dem Raum gebeten, seine Kandidatur indes letzten Endes doch noch abgenickt. Teodorovici hatte sich im Exekutivkomitee nämlich auch die letzten Sympathien verscherzt, nachdem er mitteilte, gegen die aktuelle Parteiführung beim Landgericht Bukarest Anzeige erstattet zu haben.
Der Ex-Minister hatte in den letzten Wochen wiederholt darauf verwiesen, dass er auf dem letzten Parteitag zum Exekutivvorsitzenden der PSD gewählt worden war und ihm seit dem Abgang Viorica Dăncilăs als Parteichefin de facto das Amt des geschäftsführenden Parteivorsitzenden zugestanden hätte, da er – im Unterschied zu Dăncilă – nie zurückgetreten war. Jedoch habe die engere Parteiführung bzw. das Exekutivkomitee damals nichtsdestotrotz völlig satzungswidrig beschlossen, Marcel Ciolacu in das Amt zu hieven – weswegen er nun entschieden habe, ein Gericht damit zu beschäftigen, erläuterte Teodorovici. Chancen auf eine Wahl zum Parteichef hat der 49-Jährige am Samstag kaum, da die PSD geschlossen hinter Ciolacu steht.