Bukarest (ADZ) - Die Sozialdemokraten und vor allem die PSD-Frauen bringen ihren Parteichef Liviu Dragnea zunehmend als Präsidentschaftskandidaten ins Gespräch. So hob die Oberbürgermeisterin von Bukarest, Gabriela Firea, jüngst in einem TV-Gespräch hervor, dass Dragnea „zweifelsfrei am meisten berechtigt ist, als Spitzenkandidat unserer Partei aufgestellt zu werden und zu gewinnen“. Wenige Tage davor hatte bereits Arbeitsministerin Olguţa Vasilescu angekündigt, dass Dragnea bei der kommenden Präsidentschaftswahl antreten könnte. Der PSD-Chef habe „sehr viel“ an dem Wahlprogramm, das der Partei letztlich den Wahlsieg beschert habe, gearbeitet. Sofern dieses nun Punkt für Punkt auch umgesetzt werde, hege sie „keinen Zweifel daran“, dass die eingehaltenen Wahlversprechen Dragnea auch zum höchsten Amt im Staat verhelfen, sagte Vasilescu dem staatlichen Fernsehen. Dass sie mit Dragnea einen vorbestraften Spitzenkandidaten aufstellen würde, scheint die PSD nicht zu stören: „Weshalb sollte Liviu Dragnea nicht Präsident werden können?“, fragte die frühere Bildungsministerin Ecaterina Andronescu in einer Antena-3-Talkshow. Jeder Soldat trage schließlich den Marschallstab im Tornister und Dragnea sei immerhin „weit mehr“ als bloß ein Soldat. Zudem sei es in der PSD-Tradition, dass der Parteichef im Präsidentschaftsrennen antrete, fügte Andronescu hinzu.