Die rumänische Demokratie braucht starke Parteien

Präsident Johannis auf einer Debatte mit Studenten

Bukarest (Mediafax/ADZ) - Präsident Klaus Johannis hat sich Mittwoch auf einer Veranstaltung mit Studenten in der Bukarester Zentralen Universitätsbibliothek (BCU) zu grundsätzlichen und gleichzeitig aktuellen Aspekten der Politik geäußert. Das Thema der Debatte lautete „Politik: von der Theorie zur Praxis.“
Was die Parteien betrifft, glaube er, dass das Fehlen einer weltanschaulichen Identität und von Grundsatzdebatten die Qualität der Demokratie beeinträchtige. Das politische Handeln einer Partei müsse aus einer Reihe von Werten hervorgehen. Die rumänische Demokratie brauche starke Parteien, das gelte sowohl für die linke als auch für die rechte Seite.

Die Politik brauche Profis, betonte Johannis weiter, Menschen, die durch Bildung und Erfahrung die politischen Phänomene begreifen. Ein guter Theoretiker würde nicht immer auch ein guter Politiker, aber wenn ein Politiker wirklich gut werden wolle, müsse er eine Form der theoretischen Ausbildung mitmachen.
Präsident Johannis ging auch auf die Frage der Vereinigung mit der Republik Moldau ein: Diese sei möglich, aber nicht in naher Zukunft. Die sogenannten unionistischen Bewegungen hätten bisher oft die Bürger des Nachbarlandes verärgert und von Rumänien entfernt, das sehe man jetzt bei den Wahlen. Es handle sich auch um wirtschaftliche Angelegenheiten, und hierbei habe Rumänien wenig geholfen.