Bukarest (ADZ) – Die USR hat in einer ersten Reaktion auf die von den Liberalen beschlossenen Koalitionsverhandlungen mit der PSD die sich anbahnende „Koalition der Diebereien und Seilschaften“ verrissen: Die PNL begehe Verrat an der eigenen Wählerschaft, sie sei im Dezember keineswegs gewählt worden, um „gemeinsam mit der PSD zu regieren“, sondern, im Gegenteil, weil sie sich zu deren Erzfeind hochstilisiert habe, schrieb die USR bei Facebook.
USR-Chef Dacian Cioloș kündigte am Dienstag entsprechend den Gang seiner Partei in die Opposition an, von wo aus man die Missbräuche des neuen „toxischen Bündnisses“ nach Strich und Faden zu bekämpfen gedenke. Auch werde die USR ihr Möglichstes tun, um sicherzustellen, dass die der EU-Kommission in Rumäniens Wiederaufbau- und Resilienzplan zugesicherten Reformen tatsächlich umgesetzt würden. Cioloș hob hervor, dass sich die PNL „Reformen und Modernisierung des Landes in Wahrheit leider nie gewünscht“ habe – hätte sie es gewollt, so wären diese Vorhaben an der Seite der USR am einfachsten durchzusetzen gewesen. De facto hätten einzig „die Stimmen der Wähler“ die Liberalen an die Seite der USR platziert, die Reformpartei sei jedoch fortwährend schikaniert und schließlich auch gegangen worden, um eine Annäherung an die PSD möglich zu machen. Der USR-Chef stellte zudem klar, Präsident Klaus Johannis den Großteil der Schuld für diesen Ausgang zu geben – mehrere liberale Politiker hätten ihm bestätigt, dass das Staatsoberhaupt „die Dinge in diese Richtung gelenkt“ habe.
Von der Presse bezüglich der Chancen einer Neuauflage der bürgerlichen Koalition nach einem Aus der großen Koalition befragt, entgegnete Cioloș, dass man erst sehen müsse, „was von der PNL übrigbleibt“.