Bukarest (ADZ) - In der sogenannten „Rompetrol II“-Affäre hat die Antimafiastaatsanwaltschaft DIICOT am Dienstag bei der Präsidentschaft offiziell die Aufnahme strafrechtlicher Ermittlungen gegen vier frühere Minister beantragt – von Rechts wegen muss nämlich im Fall von Ex-Ministern, die keine Parlamentsabgeordneten sind, das Staatsoberhaupt dem einschlägigen Antrag der Staatsanwälte stattgeben. Die vier strafverdächtigen früheren Amtsträger sind Dan Ioan Popescu, Industrieminister der Regierung Năstase, Mihai Tănăsescu, Finanzminister im gleichen Kabinett, Sebastian Vlădescu, Finanzminister der Regierung Tăriceanu 1, und Gheorghe Pogea, Finanzminister der Regierung Boc 1.
Sie alle stehen im Verdacht der Gründung oder Beteiligung an der kriminellen Vereinigung des inzwischen verstorbenen ehemaligen Rompetrol-Inhabers Dinu Patriciu, dem die Begleichung der Rompetrol-Altlasten de facto erlassen wurde. Konkret sollen sich Popescu und Tănăsescu nach der Übernahme des Industriekomplexes Petromidia durch Rompetrol dafür eingesetzt haben, dass die Schulden von Petromidia gegenüber dem Staat in der Höhe von knapp 600 Millionen Euro per Eilverordnung in Unternehmensanleihen konvertiert werden. Vlădescu und Pogea sorgten indes einige Jahre später dafür, dass ein Regierungserlass betreffend den Verkauf besagter Anleihen an der Bukarester Börse blockiert wird.