Bukarest (ADZ) - Der Vorsitzende des Landesrates der PSD, Vasile Dîncu, sieht trotz aller Spannungen auf Koalitionsebene keine Gefahr für ein Koalitionsaus. Diese halte „garantiert bis Dezember“, anschließend werde man „weitersehen“, ob und zu welchen Bedingungen dieses politische Projekt weitergeführt werden könne, sagte Dîncu in einer Talkshow. Die jüngsten Spannungen zwischen den beiden Koalitionspartnern PSD und PNL bezeichnete der Europaabgeordnete als „Teil des politischen Dialogs“ – man sei „schließlich nicht in der Kirche“, sondern mache Politik. Allerdings betonte Dîncu auch, das ständige Lamento der Liberalen, mit der PSD eine „Koalition wider die Natur“ eingegangen zu sein, als „beleidigend“ zu empfinden.
Seinem Regierungs- und Parteichef Marcel Ciolacu bescheinigte Dîncu vor dem Hintergrund der nahenden Präsidenten- und Allgemeinwahlen sowie der zunehmenden Schlagabtausche zwischen PSD und PNL einen „eleganten Umgang“ mit seinen liberalen Kabinettsmitgliedern: Ciolacu habe die PNL-Minister kaum gerügt, seine Kritik habe zumeist die Minister aus den eigenen Parteireihen visiert – im Unterschied zu so manchen liberalen Stimmen, die die Koalitionsregierung verreißen würden, ohne in Betracht zu ziehen, dass den kritisierten Ressorts de facto PNL-Minister vorstehen würden, so der Politiker.
Bezüglich des künftigen EU-Kommissars unseres Landes befragt, sagte der Vorsitzende des Landesrates der PSD, dass diese Nominierung zwar Premier Ciolacu obliege, dieser aus seiner Sicht jedoch eindeutig „ein Sozialdemokrat“ sein sollte. Man schulde weder dem liberalen Juniorpartner noch Staatspräsident Klaus Johannis etwas, zudem glaube er nicht, dass letzterer ein europäisches Amt auf Kommissarsebene anstreben würde, sagte Dîncu.