Bukarest (ADZ) - Der Koalitionsstreit um die von Regierungschef Marcel Ciolacu (PSD) verweigerte Ernennung des Klausenburger Liberalen Mircea Abrudean zum neuen Generalsekretär der Regierung und damit zur Nummer 2 in der Exekutive ist noch längst nicht beigelegt. Fragen betreffend den Grund seiner Weigerung ließ der Premier am Dienstag unbeantwortet, versicherte jedoch immerhin, dass die aktuellen Koalitionsspannungen weniger schwer seien als kolportiert – Reibereien seien schließlich in jedem neuen Team normal. Er sei überzeugt, gemeinsam mit PNL-Chef Nicolae Ciucă die „bestmögliche Lösung“ zu finden, sagte Ciolacu.
Formell drängen die meisten Liberalen ihren Parteichef weiter zu Unnachgiebigkeit – man dürfe dem Druck der PSD nicht nachgeben und müsse nach wie vor auf Abrudeans Ernennung bestehen. Informell begannen erste lokale PNL-Verbände jedoch am Dienstag bereits, gegenüber der Parteispitze neue Personalien für das einflussreiche Amt ins Gespräch zu bringen. So soll der Klausenburger Bürgermeister Emil Boc, als dessen Vertrauensmann Abrudean gilt, mit der aktuellen Generalsekretärin des Innenministeriums Ștefania Ferencz bereits eine Reservelösung vorgeschlagen haben, während der Ilfover PNL-Verband den amtierenden Quästor des Unterhauses und früheren Kabinettschef von SRI-Chef Eduard Hellvig, George Tuță, empfahl. In den Karten soll zudem auch Paula Cristea, Generalmajorin a.D. und ehemalige Kabinettschefin von Ex-Premier Ciucă, stehen.
Wie immer der Disput letzten Endes beigelegt wird, scheint er das Verhältnis der Liberalen zum Seniorpartner PSD schwer belastet zu haben: Die Post-Rochade-Zeiten hätten denkbar schlecht begonnen und würden in Bezug auf die Zukunft „nichts Gutes“ verheißen, so der Tenor in der PNL.