Bukarest (ADZ) - In der Korruptionsaffäre betreffend den völlig überteuerten Ankauf von Microsoft-Lizenzen durch Top-Behörden des rumänischen Staates hat die Antikorruptionsbehörde DNA am Montag nun auch strafrechtliche Ermittlungen gegen zwei frühere Manager der IT-Unternehmens Microsoft Romania, Silviu Hotăran und Petrişor Artopolescu, sowie gegen den früheren Bildungsminister Alexandru Athanasiu eingeleitet und beim Parlament zudem die Aufhebung der parlamentarischen Immunität des PSD-Abgeordneten und früheren Chefs des Generalsekretariats der Regierung Năstase, Eugen Bejenariu, beantragt – sie alle stehen im Verdacht des Amtsmissbrauchs oder der Beihilfe zu Amtsmissbrauch.
Zu den Hauptverdächtigen in dem von den Medien auf „Microsoft 2“ getauften Strafverfahren gehört zudem auch der Kronzeuge und Hinweisgeber im „Microsoft 1“-Verfahren – nämlich der als Strippenzieher der gesamten Schmiergeld-Affäre geltende frühere Chef der rumänischen Tochter des österreichischen Unternehmens Fujitsu Siemens Computers GmbH, Claudiu Florică. Laut DNA soll Fujitsu Siemens unter seiner Leitung von Microsoft Lizenzen im Wert von 25.791.138 Dollar gekauft und diese sodann für den fast doppelten Preis bzw. 54.567.465 Dollar an den rumänischen Staat weiterverkauft haben. Den dem Staat so entstandenen Schaden beziffern die Korruptionsjäger auf rund 67 Millionen Euro.