Bukarest (ADZ) - Die Antikorruptionsbehörde DNA hat beim Senat um die Festnahme und anschließende Untersuchungshaft für den seit August wegen Amtsmissbrauchs strafverfolgten PSD-Senator und Ex-Transportminister Dan Şova angesucht.
Der studierte Jurist geriet wegen drei 2007 mit den staatlichen Kraftwerken Rovinari und Turceni eingegangenen Rechtsberatungsverträgen in die Bredouille, die sich der einflussreiche Politiker millionenschwer honorieren ließ – u. a. kassierte er Erfolgsboni, obwohl er die Prozesse seiner staatlichen Klienten verlor, auch stellte seine Kanzlei den beiden Kraftwerken „27-Stunden-Arbeitstage“ in Rechnung. Die Ermittlungen gehen auf eine Anzeige der Steuerbehörde ANAF aus dem Jahr 2011 zurück, die die DNA nach Audits in den maroden Kraftwerken einschaltete.
Laut DNA ist Şovas Festnahme zwingend, nachdem er wichtige Beweismittel bzw. die Hardware sämtlicher PC seiner Kanzlei vorsätzlich zerstören ließ und den Ermittlern dann elf offenbar getürkte Auftragsunterlagen vorlegte. Şovas Fall ist umso brisanter, als dass im fraglichen Zeitraum auch Victor Ponta bei dessen Kanzlei als Anwalt und später als Beteiligter tätig war. Şova selbst sprach am Sonntag von „missbräuchlichen und übertriebenen“ Forderungen der DNA, während Senatschef Călin Popescu-Tăriceanu erklärte, dass über „ein solches DNA-Ansuchen nicht im Handumdrehen“ entschieden werden könne.