Bukarest (ADZ) - Die Ploieştier Korruptionsfahnder haben am Mittwoch ihre Ermittlungen gegen den Abgeordneten, Unternehmer und Ponta-Intimus Sebastian Ghiţă, der bereits in der Korruptionsakte von Pontas Schwager strafverfolgt ist, erheblich ausgeweitet.
Ghiţă steht nun nicht nur im Verdacht der Einflussnahme, sondern auch der Veruntreuung von EU- und öffentlichen Geldern, Geldwäsche, des Steuerbetrugs sowie Stimmenkaufs. So soll sich der millionenschwere Abgeordnete seine Wahl 2012 u. a. mit Bratpfannen erkauft haben, die er großzügig unter seinen Prahovaer Wählern verteilen ließ. Im Präsidentschaftsrennen 2014 ließt Ghiţă laut DNA 350.000 Euro an Schwarzgeld springen, um für seinen Freund Ponta Stimmen moldauischer Wähler mit doppelter Staatsbürgerschaft zu kaufen.
Die DNA ließ am Mittwoch Konten von 51 Unternehmen, die Ghiţă direkt oder über Strohmänner hält, einfrieren – u. a. auch jene des Senders „România TV“. Ghiţă selbst wurde unter Polizeiaufsicht gestellt, er darf seinen Wohnort Ploieşti nicht verlassen und muss dem Parlament fernbleiben. Der schwer in die Bredouille geratene Politiker sprach daraufhin von einem „Ermittler- und Geheimdienstler-Putsch“ – visiert sei letztlich Ponta, der durch ihn getroffen werden solle. Letzterer eilte seinem Freund telefonisch zu Hilfe: Er wisse nicht, ob Rumänien zurzeit noch eine Demokratie sei, sagte der Premier Ghiţăs Haussender.