Bukarest (ADZ) - Nach der herben Kritik der bürgerlichen Wahlallianz ACL an der von Vizepremier Liviu Dragnea angekündigten Eilverordnung, die gewählten Kommunalpolitikern für zwei Wochen die Möglichkeit eines Parteiwechsels ohne Mandatsverlust einräumen soll, haben sich die PSD-Spitzen am Montag auf ACL-Präsidentschaftskandidat und PNL-Chef Klaus Johannis eingeschossen. So bezichtigte Dragnea Johannis der Scheinheiligkeit und „politischen Bigamie“ – bei der Kommunalwahl 2012 sei er als Mitglied des Demokratischen Forums der Deutschen (DFDR) angetreten, danach zur PNL übergelaufen, aber trotzdem auch Forumsmitglied geblieben.
Johannis empöre sich folglich über etwas, das er selbst begangen habe. Premier Victor Ponta begrüßte Dragneas Vorschlag - Blaga und Johannis seien beide „politische Migranten“, die eigentlich USL-Stimmen „stibitzt“ hätten, da die 2012 gewählten Lokalpolitiker seitens der USL und nicht etwa einer Partei angetreten waren – was im Fall des damaligen Forumsvertreters Johannis nicht stimmt. Johannis wertete die Verordnung erneut als „Riesenfehler“, die Wählerschaft werde derlei Vorstöße nicht schlucken und Ponta entsprechend abstrafen. Erstmals brachte der ACL-Spitzenkandidat auch die Möglichkeit eines Boykotts der Präsidentschaftswahl ins Gespräch, sollte die Regierung nicht von ihrem umstrittenen Vorhaben ablassen.