Bukarest (ADZ) - Die Nerven der Sozialdemokraten liegen nach der rechtskräftigen Verurteilung ihres Parteichefs Liviu Dragnea blank – Kritikern wie Kammerpräsident und PSD-Exekutivvorsitzender Valeriu Zgonea, der auf Dragneas umgehenden Rücktritt bestanden hatte, droht der Parteiausschluss. Wie die Medien unter Berufung auf Parteikreise berichteten, soll das PSD-Landesbüro Zgonea bereits am Montag die Unterstützung entzogen haben, über dessen politisches Schicksal – sowohl als PSD-Exekutivchef als auch als Kammerpräsident – das Exekutivkomitee der Partei nun heute befinden will. Zgonea stellte am Montag klar, dass er einen Rücktritt kategorisch ablehnt: Er nehme nicht Reißaus, „wenn die Dinge mir nicht passen“ und bleibe zudem der Meinung, dass die Partei von „ehrlichen Menschen“ geführt werden müsse. Eine Vogel-Strauß-Politik nütze in diesem Fall nichts, da der Kaiser „längst nackt“ sei, während die Partei sich „im Laufschritt dem Abgrund“ nähere, so der Noch-Präsident der Abgeordnetenkammer. Dragnea selbst deutete indes erstmals an, einen Abgang nach der Kommunalwahl ins Auge zu fassen. Es sei „höchst unwahrscheinlich“, dass er nach dem Wahlgang von Anfang Juni noch an der Spitze der PSD bleibe und er habe das Amt des Parteichefs auch bisher nur beibehalten, um Prioritäten wie Wahlsieg und Parteierneuerung umsetzen zu können, so Dragnea.