Bukarest (ADZ) - PSD- und Unterhauschef Liviu Dragnea hat dem Europaabgeordneten und EVP-Sprecher Siegfried Mureşan (PMP) mit „Konsequenzen“ gedroht, weil der 35-Jährige nach dem Antrittsbesuch von Premier Mihai Tudose in Brüssel in einem Facebook-Beitrag auf dessen ausgebliebene Pressekonferenz mit einem EU-Spitzenpolitiker hingewiesen hatte. Rumänien werde in Brüssel offenkundig als „Problemkind“ erachtet, da kein Chef einer europäischen Behörde eine Pressekonferenz mit Tudose habe abhalten wollen, hatte Mureşan geschrieben.
Dragnea erklärte daraufhin in einem TV-Gespräch, dass der Premier ob dieser Bemerkungen „sehr betrübt“ gewesen sei, zumal er in Brüssel „sehr gute Gespräche“ geführt habe. Er selbst wolle daher „reagieren“ und „Behörden einschalten“, es dürfe nicht sein, dass ein EU-Abgeordneter „verleumderische Bemerkungen über seine eigene Regierung macht“. Welche Behörde er „einschalten“ will, sagte Dragnea nicht.
Mureşans Retourkutsche erfolgte prompt: „Nur schwache Führer drohen“, eben „jene, denen die Macht entgleitet und die außerstande sind, ihre phantasmagorischen Wahlversprechen zu halten“, hieß es in einer Presseaussendung des EU-Parlamentariers.