Bukarest (ADZ) - Der frischgebackene PSD-Chef Liviu Dragnea hat bei der Urwahl von Sonntag ein besseres Wahlergebnis als der zeitgleich für eine fünfte Amtszeit angetretene weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko eingefahren: Während der letzte Diktator Europas 83,5 Prozent der abgegebenen Stimmen auf sich vereinen konnte, fuhr Dragnea 97 Prozent ein.
Gestärkt vom immensen Zuspruch, dessen er sich offenkundig erfreut, regte Dragnea am Montag im Exekutivkomitee der PSD in Anbetracht des außerordentlichen Parteitags vom Wochenende etliche Änderungen der Leitungsstrukturen an: So soll die PSD künftig nicht mehr 21, sondern 14 stellvertretende Parteichefs, dafür aber auch acht regionale Generalsekretäre haben. Das Amt des Exekutivvorsitzenden der PSD, auf das bekanntlich Abgeordnetenkammerchef Valeriu Zgonea spitzt, wurde auf Dragneas Wunsch hin beibehalten – trotz des gegenteiligen Vorschlags von Premier Victor Ponta.
Auch soll der Landesrat der PSD künftig in eine Art Experten-Gremium umgewandelt werden, während das Exekutivkomitee einigermaßen verschlankt werden soll. Nicht zuletzt soll der Einfluss der „Lokalbarone“ geschwächt werden – laut Vorschlag des neuen Parteichefs wird Ämterhäufung in der PSD künftig nicht mehr möglich sein, mit anderen Worten werden die einflussreichen Kreisratsvorsitzenden nicht auch noch das Amt eines stellvertretenden Parteichefs bekleiden können.