Bukarest (ADZ) - Wegen des angeblichen „Parallel-Staates“, zu dem Liviu Dragnea die Justizbehörden, Geheimdienste, Steuerfahnder und Wirtschaftsvertreter zählt, fliegen diese Tage die Fetzen zwischen dem PSD-Chef und seinem Amtsvorgänger Victor Ponta. Dragnea bezichtigte den Ex-Premier nämlich in einem TV-Gespräch offen, sein erstes Kabinett auf Anweisung des damaligen Chefs des Inlandsgeheimdienstes SRI, George Maior, aufgestellt zu haben. De facto habe Maior die erste USL-Regierung ernannt und dabei auch verhindert, dass er, Dragnea, zum Innenminister werde, hatte der PSD-Chef letzte Tage in einem TV-Gespräch erklärt.
Der Ex-Premier dementierte Dragneas Behauptung am Mittwoch entschieden und bezeichnete seine frühere Nummer 2 als „pathologischen Lügner“. Das USL-Kabinett sei in Absprache mit den damaligen Ko-Chefs Crin Antonescu und Daniel Constantin aufgestellt worden, weder Maior noch der SRI hätten dabei die Hand mit im Spiel gehabt, so Ponta. Antonescu und Constantin bestätigten inzwischen seine Angaben. Der Presse sagte Antonescu zudem, Ponta habe damals Dragnea nicht als Innenminister gewollt, weil er ihm nicht vertraute.