Bukarest (ADZ) – Das politische Büro der mitregierenden USR-PLUS hat am Wochenende auf einer 12-stündigen Sitzung die hinterlegten Kandidaturen für das Amt des Parteivorsitzenden, der Anfang Oktober auf einem Parteitag gewählt werden soll, abgesegnet und darüber hinaus eine Analyse der als Juniorpartner in der Koalitionsregierung erzielten Ergebnisse vorgenommen.
Im Rennen um das Amt des ersten Parteichefs nach der Fusion der beiden Reformparteien USR und PLUS treten insgesamt drei Anwärter an: Neben den bisherigen Ko-Vorsitzenden Dan Barna und Dacian Cioloș auch der weniger bekannte Kronstädter Senator Irineu Darău, der nach eigenen Angaben die Partei „aus den Händen der Cliquen um Barna und Cioloș befreien“ will.
In seiner Botschaft ließ Dan Barna die Parteikollegen wissen, sich vor allem dem Ausbau der USR-PLUS zu einer Partei, die in der rumänischen Politik langfristig ein Wort mitzureden hat, widmen zu wollen. Die USR-PLUS sei die einzige Partei, die tatsächlich eine Wende herbeiführen wolle und deren Mitglieder nicht „haufenweise Leichen im Keller haben“, so Barna. Der zweite Ko-Vorsitzende der Reformpartei, Dacian Cioloș, ließ seinerseits „alle Reformgegner“ wissen, dass man nicht aufgeben werde, sondern zu kämpfen gedenke – die Zeit sei nämlich reif für Reformen.
Das politische Büro der USR-PLUS verabschiedete zudem eine Entschließung, die vorsieht, dass die Reformpartei alle sechs Monate eine eingehende Analyse der Funktionsfähigkeit der bürgerlichen Regierungskoalition sowie der von der Exekutive erzielten Ergebnisse vornimmt – die Koalitionsregierung werde fortan auf die Unterstützung des Juniorpartners „nur in dem Maße bauen“ können, in dem die „versprochenen Reformen auch umgesetzt“ werden, hieß es in besagter Entschließung.