Bukarest (ADZ) - Dreißig Jahre nach dem blutigen Bergarbeitereinfall (13. - 15. Juni 1990) in Bukarest, der vier Menschen das Leben kostete und mehr als tausend Verletzte zur Folge hatte, hat Staatschef Klaus Johannis am Donnerstag die Justizbehörden aufgefordert, endlich Gerechtigkeit walten zu lassen. Es sei eine „Schande ohnegleichen“ und „Beleidigung“ all jener, die „für Freiheit gekämpft haben“, dass drei Jahrzehnte später immer noch kein Schuldiger feststehe. Gerechtigkeit sei „keine Laune“, sondern in diesem Fall eine absolute Priorität. Er appelliere daher an alle Zuständigen, „lasst Gerechtigkeit walten“. Die Bürger würden diesen Justizakt benötigen, um die Vergangenheit bewältigen und eine „gesunde Gesellschaft“ aufbauen zu können, sagte der Präsident bei der Tagung „Phänomen Universitätsplatz“.
Die Dauerdemo der Bukarester gegen die kommunistische Nomenklatura, die alles habe vereinnahmen wollen, wofür die Menschen in den Wendetagen 1989 gekämpft hatten, sei „von illegalen Kräften brutal niedergeschlagen“ worden. Sie sei jedoch auch ein Meilenstein für Bürgerbewusstsein und die Entwicklung der heutigen Zivilgesellschaft gewesen, zeigte Johannis auf.