Drohende Regierungsumbildung: Vier Minister angezählt

Rafila, Boloș und Deca müssen um ihre Ämter bangen

Bukarest (ADZ) - Da die Koalitionspartner sich bereits für eine umgehende Regierungsumbildung ausgesprochen haben, um die Tätigkeit der Exekutive zu „effizientisieren“, wird zurzeit in beiden Regierungsparteien darüber beraten, welche Minister ihren Hut schon bald, voraussichtlich nach den Parteitagen der PSD und PNL, nehmen müssen. 

Seitens der PSD gilt vor allem Gesundheitsminister Alexandru Rafila als kaum zu retten, der im Kontext des Skandals um den mutmaßlichen Mord auf der Intensivtherapiestation des hauptstädtischen Krankenhauses „Heiliger Pantelimon“ einen Rücktritt zunächst abgelehnt hatte und damit zur Gefahr für seinen Regierungs- und Parteichef Marcel Ciolacu als künftiger Präsidentschaftsbewerber werden könnte. Wer Rafila im Amt nachfolgen dürfte, ist noch unklar. 

Als schwer angezählt gilt nach wie vor auch der parteifreie, der PNL nahestehende Finanzminister Marcel Boloș, den viele Liberale trotz aller Rügen Marcel Ciolacus überraschenderweise als dem Regierungschef nahestehend empfinden. Sollte Boloș tatsächlich entlassen werden, gilt der Ökonom Gabriel Biriș als potenzieller Amtsnachfolger. Auch Bildungsministerin Ligia Deca soll infolge ihrer allseits kritisierten Bildungsreform sowie des SNSPA-Sex-Skandals um ihr Amt bangen müssen, doch bleibt abzuwarten, ob die PNL es letztlich wagen wird, die frühere Präsidialberaterin und als Vertrauensperson des Staatschefs geltende Ressortchefin vor die Tür zu setzen. 

Sicher ist indes der Abgang des liberalen Entwicklungsministers Adrian Veștea, der im Herbst sein neues Amt als Kronstädter Kreiseratschef antreten muss. Als potenzieller Nachfolger ist der abgewählte Kreisratschef von Suceava, Gheorghe Flutur, im Gespräch, den viele Liberale indes wegen seiner Wahlniederlage ablehnen.