Tulcea/Bukarest/Ismajil (ADZ) - Ein russischer Drohnenangriff auf die südukrainische Donau-Hafenstadt Ismajil hat in der Nacht auf Mittwoch auch in dem bloß wenige Kilometer entfernten rumänischen Landeskreis Tulcea für Panik gesorgt. Nach ukrainischen Angaben hatte der Drohnenangriff vor allem die Hafenanlagen der Stadt visiert, dabei seien drei Menschen verletzt worden.
Im benachbarten Tulcea sorgten die Explosionen am anderen Ufer der Donau vielerorts für Panik, zumal die rumänischen Behörden die Bewohner von insgesamt 17 Ortschaften über das Warnsystem RO-Alert vor möglicherweise vom Himmel herabfallenden Gegenständen gewarnt hatten, nachdem die Radaranlagen der Luftwaffe den nahenden Drohnenschwarm entdeckt hatten. Beim Notruf 112 gingen infolge der heftigen Explosionen am ukrainischen Donau-Ufer knapp ein Dutzend Anrufe rumänischer Grenzbewohner ein, die meisten davon aus Tulcea – die Menschen seien wegen der lauten Detonationen teils in Panik gewesen, hätten teils jedoch auch Informationen zur Lage im ukrainischen Ismajil erbeten, teilte das Tulceaer Inspektorat für Notsituationen am Mittwoch mit.
Die Verteidigungsbehörden ließen wegen des „in unmittelbarer Nähe zur rumänischen Staatsgrenze“ erfolgten russischen Drohnenangriffs zwei F16-Kampfjets der Luftwaffe aufsteigen – einerseits um die Lage zu monitorn, andererseits zum Schutz des rumänischen Luftraums. Zudem teilte das Verteidigungsministerium mit, das Dorf Plauru und Umgebung nach möglichen Drohnenüberresten abzusuchen, wo den Bewohnern zufolge gleich drei Drohnen abgestürzt sein sollen.
In den im Norden des Landeskreises Tulcea gelegenen Ortschaften kamen die Einwohner auch in der Nacht auf Donnerstag nicht zur Ruhe, da es abermals eine RO-Alert-Warnung gab.