Tulcea (ADZ) - Wegen der anhaltenden Trockenheit und der geringen Durchflussmenge der Donau sind bereits sechs Seen im Donaudelta ausgetrocket. In weiteren 18 ist der Wasserstand innerhalb eines Monats um mindestens die Hälfte gesunken. Dies hat schwere Folgen: Immer mehr kommerzielle Fischer wollen ihre Aktivität vom Delta auf die Donau oder das Schwarze Meer verlagern. Viorica Bîscă, Exekutivdirektorin der Verwaltung Biosphäre Donaudelta (RBDD) erklärte, die Lage sei zunehmend ernst: „Wo der Wasserstand vor einem Monat 40-50 Zentimeter betrug, ist es heute trocken“. Die Folge: Gestank, Fischsterben, Verlust der Biodiversität. Eine Studie, die in wenigen Monaten abgeschlossen sein wird, soll die verbleibenden Fischressourcen aufzeigen und eine Prognose ermöglichen.
Seit Ende 2020 laufen drei Projekte zur Kanalvertiefung auf 150 Kilometern Länge, initiiert von RBDD, doch werden sie wenig Erleichterung bringen, wenn sich der Donaudurchfluss nicht signifikant erhöht, so Bîscă.