Bukarest (ADZ) - Vizepremier Béla Markó hat sich Samstag auf der Sommerschule „Die Jugend und die Europäische Union“ zu mehreren aktuellen Aspekten der Politik geäußert. Über den Plan, dass die Ungarn in Rumänien, denen die doppelte Staatsbürgerschaft erteilt wurde, sich auch an den Parlamentswahlen in Ungarn beteiligen sollen, sagte Béla Markó, dass er dies für verfehlt halte. Es sei eine falsche Entscheidung: „Wir sind rumänische Staatsbürger und müssen die Gesetze dieses Landes achten.“ Außerdem hätte es auf die Lage der Ungarn in Rumänien kaum einen Einfluss, wer im Nachbarland ins Parlament kommt.
Hingegen käme es darauf an, dass die ungarische Minderheit im Parlament in Bukarest entsprechend vertreten ist. In diesem Zusammenhang äußerte Béla Markó seine Ansicht, dass er es für unverantwortlich halte, dass László Tökés gegen den UDMR seine Ungarische Volkspartei in Siebenbürgen gründen will. László Tökés sei auf der Liste des UDMR ins Europäische Parlament gewählt worden, er würde den damaligen Vereinbarungen zuwiderhandeln.
Man könne es einfach nicht verstehen, warum einige Politiker die ungarische Bevölkerung in Siebenbürgen spalten wollen und sich gegen deren bisher erfolgreiche einheitliche Politik richten. Es habe bereits derartige Versuche gegeben, die gescheitert sind, doch bestünde nach wie vor das Risiko, dass nach einer Zersplitterung die ungarische Minderheit im rumänischen Parlament nicht mehr entsprechend vertreten ist.