Bukarest (ADZ) - Die Antikorruptionsbehörde DNA hat am Montag Anklage gegen den vom Amt suspendierten Kreisratschef von Mehedinţi, Adrian Duicu, erhoben – der Sozialdemokrat wurde in insgesamt acht Punkten angeklagt, darunter Einflussnahme, Einfluss-Kauf, Bestechung und Vorteilsannahme.
Laut Anklageschrift hat Duicu seine missbräuchliche Einflussnahme auf Entscheidungsträger diverser Behörden wiederholt aus dem Regierungssitz bzw. dem Vorzimmer des Premiers ausgeübt, um Mitglieder seines korrupten Netzwerks in zentrale oder lokale Schlüsselposten einzuschleusen. So wollte Duicu den Polizeichef von Mehedinţi, Ştefan Ponea, ins hauptstädtische Polizeipräsidium und dessen Gattin zur DNA-Ressortleiterin befördern, nachdem Ponea ihm versprochen hatte, seine als lokale Staatsawältin tätige Ehefrau ein gegen Duicu laufendes Inkompatibilitsverfahren der Integritätsbehörde ANI zugunsten des Lokalbarons lösen zu lassen.
Der Kreisratschef besaß augenscheinlich so viel Einfluss, um einen amtierenden Innenminister oder Polizeichef zum Regierungssitz zu bestellen und ihnen seine Personalwünsche vorzutragen. Im Eklat um die Affäre „Einflussnahme im Victoria-Palast“ war Polizeichef Petre Tobă erst unlängst zur DNA vorgeladen worden, wo er sich eigenen Angaben zufolge jedoch nur noch vage an besagtes Treffen erinnert haben will. Mitangeklagt sind neben Duicu und Ponea derzeit noch weitere sieben Personen.