Bukarest (ADZ) - Das seit zwei Jahren laufende Gerichtsverfahren gegen die beiden Folterer der früheren Geheimpolizei Securitate, Marian Pârvulescu und Vasile Hodiș, denen zur Last gelegt wird, den 1985 inhaftierten Dissidenten Gheorghe Ursu zu Tode geprügelt zu haben, ist am Donnerstag erstinstanzlich mit einem Eklat zu Ende gegangen: Eine Richterin des Berufungsgerichts Bukarest sprach die beiden angeklagten früheren Securitate-Folterer vom Vorwurf der Verbrechen gegen die Menschlichkeit frei. Das Urteil ist nicht rechtskräftig, die Anklage bzw. die Militärstaatsanwaltschaft kann dagegen berufen.
In einer ersten Reaktion bezeichnete Andrei Ursu, der Sohn des verstorbenen Dissidenten, das Urteil als eine „Ungerechtigkeit ohnegleichen für alle Opfer des Kommunismus“ und eine „Schande“ für das rumänische Justizsystem; es sei „tragisch, dass selbst 30 Jahre nach der Wende die Securitate immer noch Einfluss nehmen“ könne auf so manche Justizvertreter.