Bukarest (ADZ) - Die wegen mutmaßlicher Geldwäsche strafverfolgte Ex-Ministerin Elena Udrea schlägt zurück: Die Politikerin erstattete am Wochenende bei der Antikorruptionsbehörde DNA Anzeige gegen den Interimschef des Inlandsnachrichtendienstes SRI, Florian Coldea, und eröffnete in einem Pressegespräch, dass ihr Ex-Mann Dorin Cocoş ihr kurz vor seiner Inhaftierung offenbart habe, Coldea auf dessen Forderung hin 500.000 Euro für den Sender „Romania TV“ gezahlt zu haben.
Der Sender gehört dem einflussreichen Abgeordneten Sebastian Ghiţă, der auch Mitglied im SRI-Kontrollausschuss des Parlaments ist. Später soll Coldea dann weitere 500.000 Euro für „ein Meinungsforschungsinstitut“ gefordert und erhalten haben. Ihre Aussagen könnten sowohl von ihrem Ex-Ehemann als auch von dessen Sohn bezeugt werden, sagte Udrea, derzufolge sogar DNA-Chefin Laura Kövesi ihr Amt dem Einfluss Coldeas zu verdanken hat. Nach ihrem explosiven Interview heuerte Udrea Leibwächter an und verlautete per Facebook, „auf alles gefasst“ zu sein.
Auch die wegen Amtsmissbrauchs inhaftierte frühere Chefin der Direktion zur Bekämpfung des Organisierten Verbrechens und Terrorismus, Alina Bica, erhob nach Angaben ihrer Anwältin „erschütternde Vorwürfe“ gegen Coldea. Bei einer Gerichtsanhörung gab ein Mitangeklagter zudem zu Protokoll, dass Bica Morddrohungen erhalten haben soll.