Bukarest (ADZ) - Premierminister Emil Boc hat am Donnerstagabend eingeräumt, dass ein Ende der Rezession keine sofort spürbaren positiven Auswirkungen haben wird. Das Ende der Rezession sei bloß ein psychologisches Signal, dass die Wirtschaft sich positiv entwickle, sagte Boc und beschuldigte gewisse Fernsehanstalten der „Manipulation“. Die Regierung habe nie davon gesprochen, dass in diesem Frühjahr „Milch und Honig“ fließen würden.
Rumänien hat im letzten Quartal 2010 ein Wirtschaftswachstum von 0,1 Prozent verzeichnet. Der Premierminister rechnet im ersten Quartal 2011 mit einem Wachstum der Wirtschaft. Technisch gesehen, würde nach den Kriterien des europäischen Statistikamtes Eurostat ein Wirtschaftswachstum zwei Quartale in Folge das Ende der Rezession bedeuten.
Einen Unterschied zwischen Rezessionsende und Ende der Krise machte auch Adrian Vasilescu, Berater des Nationalbank-Gouverneurs. Selbst wenn es nun leicht aufwärts gehen würde in der Wirtschaft, würde es mindestens zwei Jahre bis zum Ende der Krise dauern, sagte Vasilescu. Er erinnerte daran, dass nach der Rezession Ende der neunziger Jahre die Wirtschaft Rumäniens ab 2000 zwar zügig gewachsen ist, der Bürger aber erst 2003 etwas davon zu spüren bekommen hat.
Rumäniens Wirtschaftsleistung ist 2009 und 2010 um knapp zehn Prozent geschrumpft. Nach Ansicht von Experten wird Rumänien den Vorkrisenstand von 2008 frühestens 2014 erreichen.