Bukarest (ADZ) - Der inzwischen wieder im Land eingetroffene ehemalige private Sicherheitsangestellte Iulian Gherguț wird im Moment noch zu den Einzelheiten der langen Gefangenschaft befragt und psychologisch sowie medizinisch betreut, dürfte jedoch bald wieder bei seiner Familie sein.
Präsident Klaus Johannis, Premierminister Marcel Ciolacu und Außenministerin Luminița Odobescu lobten die gute Zusammenarbeit in der ressortübergreifenden Task Force, die sich um seine Befreiung kümmerte und dankten den internationalen Partnern – vor allem den marokkanischen Behörden – die maßgeblich zu dem guten Ausgang beigetragen haben.
Iulian Gherguț, der damals 39-jährige Angehörige des Schutz- und Bewachungspersonals einer Mangan-Mine, die eine Firma des rumänischen Geschäftsmanns Frank Timiș in Burkina Faso nahe der Grenze zu Mali betrieb, war im April 2015 in einen Hinterhalt der Dschihadisten-Gruppierung Al-Mourabitoun geraten und verschleppt worden: die erste solche Geiselnahme im afrikanischen Land.
Erst nach vier Monaten hatten sich die Entführer im August 2015 mit einer Bekennerbotschaft und einem Video-Lebensbeweis ihrer Geisel gemeldet. 2016 gab es einen weiteren Hilferuf des Rumänen und im Juli 2017 erschien Gherguț zuletzt mit mehreren anderen Geiseln auf einem Video des Al-Qaeda-Ablegers in Mali.
Im März dieses Jahres hatte die französische katholische Publikation La Croix einen aufwändigen Artikel zu der „vergessenen Geisel“ veröffentlicht. Die Journalistinnen fragten dabei, wieso andere westliche Gefangene inzwischen befreit wurden, während über das Schicksal des Rumänen noch Unklarheit herrschte. Zu den möglichen Erklärungen gehörte, dass Gherguț tot war – das traf glücklicherweise offensichtlich nicht zu.