Luxemburg/Bukarest (ADZ) - Die europäischen Staatsanwälte unter Chefanklägerin Laura Kövesi haben ihre erste Anklage wegen hierzulande zum Nachteil der finanziellen Interessen der EU begangener Straftaten erhoben: Dem Unternehmen Sanimex International SRL und dessen Inhaber Catalin Hideg legt die Europäische Staatsanwaltschaft (EPPO) Betrug mit EU-Mitteln zu Last – sie sollen gemeinsam mit der rumänischen Vertreterin einer spanischen Firma eine Ausschreibung über Bau und medizintechnische Ausstattung eines Genesungszentrums mittels getürkter Unterlagen gewonnen und anschließend völlig überpreiste Apparatur geliefert haben – die finanziellen Interessen der EU seien auf diese Weise um insgesamt drei Millionen Euro geschädigt worden. Der Prozess ist beim Oberlandesgericht Bukarest anhängig, Hidegs Mittäterin ist in der Causa bereits geständig.
Der umstrittene Unternehmer steht zudem auch im Visier der Antikorruptionsbehörde DNA, da eine ihm gehörende Spirituosenfirma den rumänischen Behörden während der Corona-Pandamie 1,7 Millionen Atemschutzmasken gleichfalls völlig überpreist verkauft hatte. Hideg zog es infolge der DNA-Ermittlungen vor, sich nach Abu Dhabi abzusetzen.