Bukarest (ADZ) - Wohl nach dem Beispiel des Luxuskonzerns LVMH/Louis Vuitton will nun auch das heimische Kosmetikunternehmen Farmec Cluj angesichts der Coronavirus-Pandemie statt Parfüms Desinfektionsmittel produzieren.
Nach Angaben von Wirtschaftsminister Virgil Popescu (PNL) könnte Farmec „schon diese Tage“ alle Zulassungen erhalten, um mit der Produktion von Bioziden zu beginnen. Wie der Minister am Dienstag bekannt gab, haben neben Farmec auch weitere heimische Unternehmen signalisiert, ihre Produktion umgehend auf chirurgische Masken und medizinische Schutzkleidung umstellen zu wollen – etwa die Firma Taparo aus Târgu Lăpuș, die eine erste Produktionsanlage für Masken bereits importiert hat und schon kommende Woche mit ihrer Herstellung beginnen könnte. Ziel sei es, die hierzulande seit Jahren zum Erliegen gekommene Produktion von Schutzmasken, -kleidung und Bioziden wieder anzukurbeln, sagte Popescu, der diesbezüglich auch klarstellte, dass die Regierung durchaus gewillt sei, all diesen Unternehmen unter die Arme zu greifen – etwa mit Garantieerklärungen für Kredite.
Seinerseits teilte Finanzminister Florin Cîțu mit, dass die Regierung am Vortag 36 Millionen chirurgische Masken, des Weiteren OP-Handschuhe, Corona-Test-Kits sowie zwei mobile Krankenhäuser bestellt hat, der Gesamtwert der Großbestellung betrage 1,1 Milliarden Lei.
Cîțu bestätigte zudem Überlegungen der Regierung, den maroden Biozid-Hersteller Hexi Pharma zu requirieren. Das umstrittene Unternehmen hatte bekanntlich im Zuge der Colectiv-Tragödie seine Tore schließen müssen, nachdem ein bekannter rumänischer Investigativ-Journalist enthüllt hatte, dass die Produkte der Firma schon seit geraumer Zeit völlig verwässert waren.