Bukarest (ADZ) - Eine Instanz des Obersten Gerichts hat am Donnerstag erste Urteile im „Microsoft“-Korruptionsverfahren gefällt: Die vier der Bestechung, Geldwäsche und Einflussnahme angeklagten Schmiergeld-Vermittler wurden zu eineinhalb bis dreijährigen Haftstrafen verurteilt, auch ordnete die Instanz die Einziehung von 11 Millionen Euro aus deren Vermögen an. Das Urteil ist nicht rechtskräftig, das Berufungsverfahren steht noch an. Ex-Telekommunikationsminister Gabriel Sandu (PDL) und die beiden einflussreichen Unternehmer Nicolae „Niro“ Dumitru und Dorin Cocoş – letzterer bekanntlich der frühere Ehemann von Ex-Ministerin Elena Udrea – bekamen eingedenk ihrer Geständnisse eineinhalb bis zwei Jahre Haft, einzig der Ex-Bürgermeister von Piatra Neamţ, Gheorge Ştefan „Pinalti“, wurde zu drei Jahren Freiheitsentzug verurteilt. Die Instanz sah es als erwiesen an, dass Cocoş und „Pinalti“ die an PDL-Minister geflossenen Millionen-Schmiergeldzahlungen vermittelt hatten, während „Niro“ die PSD-Amtsträger bediente. Laut DNA sollen in der Microsoft-Affäre Schmiergelder in Höhe von mindestens 60 Millionen Euro an acht frühere Minister – neben dem nun verurteilten Sandu auch E. Andronescu, V. Vreme, D. Funeriu, A. Ţicău, A. Athanasiu, M. Tănăsescu und Ş. Mihăilescu – geflossen sein, die zurzeit strafverfolgt werden.