Konstanza/Bukarest (ADZ) – Führende Politikerinnen haben parteiübergreifend den orthodoxen Erzbischof Teodosie für eine umstrittene Aussage scharf kritisiert. Einer Frau, die über einen mutmaßlichen psychologischen Missbrauch durch ihren Ehemann berichtete, riet der öfters wegen seiner extrem konservativen Weltanschauung auffallende Kleriker, in der Ehe zu verbleiben und ihr Kreuz zu tragen.
Familienministerin Natalia Intotero (PSD) stellte klar, dass keine Art von Missbrauch, auch nicht der psychologische, akzeptabel sei. Familie und Ehe sollten Sicherheit und Halt geben, sagte sie. Auch Justizministerin Alina Gorghiu (PNL) warf dem kirchlichen Würdenträger einen „krassen Mangel an Respekt und Empathie für die Opfer von Gewalt“ vor. Die USR-Spitzenpolitikerin Elena Lasconi beschrieb Teodosie als „toxische Präsenz“: Er habe mit Gott und der Gesellschaft gebrochen. Es sei nicht Pflicht einer Frau, Missbrauch auszuhalten, sondern die des Mannes, davon abzusehen, fügte sie hinzu.
Vom Erzbistum Tomis, dem Teodosie vorsteht, hieß es lapidar, dass der Rat nur seelsorgerisch gemeint war und der Staat dazu befugt sei, die Umstände rechtlich zu bewerten und einzuordnen.