Bukarest (Mediafax/ADZ) - Die Proteste auf dem Feld in Pungeşti gehen weiter, auch nachdem der US-Konzern Chevron seine Anlagen für die Aufstellung einer Bohrsonde zum Suchen nach Schiefergas abgezogen hat. Donnerstag stimmten sieben Popen auf dem Feld fromme Gesänge an, nachdem der Protopope von Bârlad einen Tag vorher erklärt hatte: Gott ist mit uns. Die Kommunalräte von Pungeşti haben beschlossen, in den sieben Dörfern, die zur Gemeinde gehören, ein Referendum über die Exploration und Förderung von Schiefergas abzuhalten. Dafür müssen sie allerdings die Unterschriftren von 25 Prozent der Bevölkerung einholen.
Zu den vier Lizenzen, die Chevron bisher erhalten hat, gehören auch die für Schürfungen bei Adamclisi, Vama Veche und Costineşti. Einer amerikanischen Schätzung nach betragen die Reserven Rumäniens an Schiefergas 1444 Milliarden Kubikmeter, das wäre genug für den Verbrauch unseres Landes in den nächsten 100 Jahren.
Premier Victor Ponta erklärte, dass er trotz der Proteste seine Einstellung gegenüber der energetischen Unabhängigkeit Rumäniens nicht geändert habe. Dasselbe hatte auch Präsident Traian Băsescu gesagt. Für den Erdgasimport zahlt Rumänien jetzt über eine Milliarde Dollar im Jahr.