Bukarest (ADZ) - Gleich zwei Kandidaten für das Amt des Verkehrsministers hat die liberale Parteileitung am Sonntag Premier Victor Ponta vorgeschlagen – nämlich die EU-Abgeordnete Ramona Mănescu (ALDE) und den Abgeordneten Nini Săpunaru. Die Qual der Wahl schien Ponta trotzdem nicht zu haben: Er erklärte prompt, Mănescu vorzuziehen und er hat ihre formelle Nominierung schon am Montag dem Staatschef unterbreitet.
Die 41-jährige Anwältin scheint für die Liberalen eine Notlösung gewesen zu sein, nachdem sich der von Parteichef Crin Antonescu bevorzugte Kandidat Nini Săpunaru nicht nach dem Geschmack des Premiers erwies. Săpunaru war zwischen 1997-2000 Chef der rumänischen Zollbehörde, seine Amtszeit wurde von etlichen Eklats über den florierenden Alkohol- und Zigarettenschmuggel erschüttert. Auch stellte sich jüngst heraus, dass die Antikorruptionsbehörde DNA seit letztem Jahr gegen eine seiner Firmen ermittelt, deren Anteile der Liberale erst vor wenigen Wochen seinem Schwager abgetreten hatte.
Mănescu gilt indes als unbeschriebenes Blatt. Die Gattin des einflussreichen liberalen Bürgermeisters des 6. Bukarester Bezirks zeichnet sich, laut Antonescu, durch „große internationale Erfahrung“ aus – allerdings durch keine im Verkehrsbereich. Im EU-Parlament hatte sie 2010 mit ihrer Forderung über die Auflösung der heimischen Antikorruptionsbehörde für Aufmerksamkeit gesorgt.