EU-Kommissarsposten: Premier Ciolacu reist nach Brüssel

Treffen mit EU-Kommissionschefin von der Leyen geplant

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Brüssel/Bukarest (ADZ) - Regierungschef Marcel Ciolacu (PSD) unternimmt ab Mittwoch einen zweitägigen Brüssel-Besuch, dessen Kernpunkt vor allem ein Gespräch mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bezüglich Rumäniens künftigem EU-Kommissar sein wird. Wie schon vor fünf Jahren hatte die Kommissionschefin die Regierungen der EU-Mitgliedstaaten auch diesmal aufgefordert, jeweils zwei Kandidaten – eine Frau und einen Mann – für den Posten als EU-Kommissar vorzuschlagen. Eine Ausnahme von dieser Regel soll es laut von der Leyen lediglich in jenen Fällen geben, in denen ein Land seinen aktuellen Kommissar im Amt belassen will. Darauf angesprochen, hatte Premier Ciolacu letzte Tage auf einer Pressekonferenz hervorgehoben, dass „nach zwei vorgeschlagenen Damen“ (Adina Vălean und Corina Crețu - Anm. d. Red.) Rumänien es sich hoffentlich leisten könne, diesmal „einen Mann vorzuschlagen“. Gegenüber der Presse weigerte sich Ciolacu jedoch, den von ihm ins Auge gefassten Kandidaten beim Namen zu nennen. Medienberichten zufolge soll der aktuelle EU-Abgeordnete und frühere Europaminister Victor Negrescu (PSD/S&D) die meisten Chancen auf eine Nominierung haben.

Bei den Liberalen scheinen die Trauben deswegen sauer zu sein, zumal der Seniorpartner PSD sich in puncto Kandidaten offenbar nicht mit der PNL abgestimmt hat. Eine eventuelle Nominierung Victor Negrescus wäre „ein Witz, noch dazu ein schlechter“, schrieb der liberale Vizevorsitzende Florin Roman prompt bei Facebook. Negrescu habe sich auf Anordnung seines früheren Parteichefs Liviu Dragnea hin für „einen Gesetzentwurf über eingetragene Lebenspartnerschaften“ stark gemacht, wetterte Roman – ein Vorwurf, der seitens eines deklarativ liberalen Politikers recht befremdlich anmutet.