Straßburg/Bukarest (dpa/ADZ) - Das Europaparlament hat einheitlichen Standards für Mindestlöhne in der EU, die menschenwürdige Lebensbedingungen sichern sollten, zugestimmt. Eine Mehrheit der Abgeordneten sprach sich am Mittwoch für ein zuvor von Unterhändlern des Parlaments und der EU-Staaten ausgehandeltes Gesetz aus. Der Kompromiss legt keine einheitliche Höhe, aber Standards dafür fest, wie gesetzliche Mindestlöhne festgelegt werden können. Zudem soll die Tarifbindung gesteigert werden, wenn deren Quote unter 80 Prozent liegt.
PSD-Chef Marcel Ciolacu kündigte anschließend an, sich für eine Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns in Rumänien auf 3000 Lei ab 2023 einzusetzen – dies entspricht wenig mehr als einem Inflationsausgleich. Der Mindestlohn in Rumänien liegt bei 2550 Lei brutto (1524 Lei netto), laut einer Studie der Friedrich Ebert Stiftung und weiteren Partnern wären Ende 2021 für ein menschenwürdiges Leben für eine Einzelperson mindestens 2708 Lei (netto) nötig gewesen.