Bukarest (ADZ) – Im Zuge ihres Wahlkampfes für die Europawahl 2014 scheinen die rumänischen Parteien kaum mit europapolitischen, sondern fast ausschließlich mit innenpolitischen Themen punkten zu wollen. So stellte Premier Victor Ponta am Samstag bei der formellen Präsentation der Kandidaten des Linksbündnisses PSD-UNPR-PC für die Europawahl abermals seinen Antritt beim Präsidentschaftsrennen vom Spätherbst in Aussicht: „Wenn ihr der Meinung seid, dass ich antreten muss, so werde ich das natürlich tun“, so Ponta, demzufolge die rumänische Wählerschaft „am 25. Mai benoten wird, ob und wie gut wir unsere Pflicht ihr gegenüber erfüllt haben“. Bei dem auf dem hauptstädtischen Messegelände stattgefundenen Event waren neben den PSD-, UNPR- und PC-Spitzen auch der Präsident des EU-Parlaments und Spitzenkandidat der europäischen Sozialdemokraten bei der Europawahl, Martin Schulz, sowie der Oberbürgermeister von Bukarest, Sorin Oprescu, als Ehrengäste zugegen.
Auch Liberalenchef Crin Antonescu trat am Sonntag in Ploieşti beim Launch der PNL-Kandidaten für das EU-Parlament mit einer innenpolitischen Kampfansage an seinen Ex-Verbündeten und aktuellen Hauptwidersacher Victor Ponta vors Wahlvolk: Ponta werde „Băsescu noch nachtrauern“, orakelte der PNL-Chef, da er persönlich, sofern er die Präsidentschaftswahl gewinne, nicht beabsichtige, „Kohabitationspakte“ mit dem Regierungschef einzugehen.