Bukarest (ADZ) - PSD- und PNL-Spitzen haben sich am Dienstag auf einer Koalitionssitzung der gemeinsamen Wahlliste gewidmet, mit der die beiden Koalitionspartner in die am 9. Juni steigende Europawahl ziehen wollen. De facto einigten sich PSD und PNL im Großen und Ganzen sowohl auf die Kräfteverteilung als auch auf die Besetzung der ersten 20 Listenplätze, von denen offenbar 12 auf die Kandidaten der PSD und 7 auf jene der PNL entfallen sollen. Auch in puncto des Listenersten bzw. Spitzenkandidaten der Koalition bei der diesjährigen Europawahl scheint Konsensus zu herrschen: PSD und PNL wollen partout auf eine Frau setzen – entweder auf eine parteifreie Kandidatin mit europapolitischer Erfahrung oder auf eine Unternehmerin, notfalls auch auf eine bekannte Sportlerin.
Viele PSD- und PNL-Verbände in Land scheinen indes von der beschlossenen gemeinsamen Wahlliste wenig begeistert und kündigen daher immer öfter an, im Wahlkampf die Werbetrommel bloß für die eigenen Parteikollegen, nicht auch für jene des Koalitionspartners rühren zu wollen. So sagte der PSD-Bürgermeister von Târgu Jiu, Marcel Romanescu, den Medien, sich im Zuge des Wahlkampfes ausschließlich für die PSD-Kandidaten auf der gemeinsamen Wahlliste der Koalition für die Europawahl ins Zeug legen zu wollen. Ähnliches hatte davor auch PNL-Vize Robert Sighiartău angedroht – als Bistritzer Abgeordneter werde er garantiert auf einen dezidiert gegen die PSD gerichteten Wahlkampf setzen. Ähnliche Spannungen auf Kommunalebene werden zurzeit auch in Jassy, Olt und Brăila verzeichnet, wo der lokale PNL-Verbandschef Alexandru Olteanu erst letzte Tage klarstellte, unter keinen Umständen „Schulter an Schulter mit den Sozialdemokraten“ in den Wahlkampf ziehen zu wollen.