Bukarest (ADZ) - Der Ende Juni aus der Volksbewegungspartei (PMP) ausgetretene Ex-Außenminister Teodor Baconschi hat am Dienstag schwere Vorwürfe gegen seine ehemalige, derzeit unter Leitung von Ex-Entwicklungsministerin Elena Udrea stehende Partei erhoben: Gute bzw. wählbare Listenplätze bei der Europawahl hätten laut parteiinternen Vorgaben regelrecht erkauft werden müssen. Er selbst hätte mit 100.000 Euro beisteuern sollen, um „nach zahllosen Demütigungen und Beleidigungen“ auf Platz 3 der PMP-Wahlliste „geduldet“ zu werden, schrieb Baconschi auf seiner Facebook-Seite. Gegenüber den Medien stellte der frühere Spitzendiplomat jedoch klar, dass er damit nicht auf illegale Parteienfinanzierung habe anspielen wollen – das Geld sollte über legales Wahlkampfsponsoring eingetrieben werden.
Auch ein weiteres Gründungsmitglied ging mit der umstrittenen PMP-Chefin am Dienstag hart ins Gericht: Der Klausenburger Universitätsprofessor Adrian Papahagi kündigte seinen Rücktritt aus der Partei an und verlautete, „jeden Augenblick, jede Mühe, jede Naivität“ zu bereuen, die er in das „von Udrea beschlagnahmte Projekt“ investiert habe. Für ihn sei Udrea ein „toxisches, gefährliches Produkt der neuen Politikergeneration“, zwischen ihr und Victor Ponta gebe es keinen Unterschied – „weder moralisch, noch politisch oder medienmäßig“, so Papahagi.