Bukarest (ADZ) - Der ehemalige Chef der Steuerbehörde ANAF, Sorin Blejnar, steht zurzeit unter dem dringenden Verdacht der Sonderermittler der Antikorruptionsstaatsanwaltschaft DNA, eine ihm direkt unterstellte mafiaähnliche Organisationsstruktur unterstützt zu haben, die in großem Stil Steuerbetrug und -hinterziehung betrieb. Boss der Gruppe soll Blejnars langjähriger Kabinettschef Codruţ Marta gewesen sein, der inzwischen in einer Nacht- und Nebelaktion untergetaucht ist. Martas krimineller Ring soll die Staatskassen dabei durch systematischen Steuerbetrug und -hinterziehung – insbesondere im Bereich des Erdölgeschäfts – um insgesamt 15 Millionen Euro geschädigt haben.
Der frühere, von Ex-Ministerpräsident Mihai Răzvan Ungureanu entlassene Fiskuschef wurde am Dienstag bei DNA vorstellig, wo ihm die Anklagepunkte der Ermittler zur Kenntnis gebracht wurden. Ihm werden Beihilfe zur Großsteuerhinterziehung sowie Förderung einer mafiaähnlichen Struktur zur Last gelegt. Blejnar erhielt fürs Erste ein 30-tägiges Ausreiseverbot. Insgesamt ermittelt die DNA gegen 15 Verdächtige, gegen den flüchtigen Marta wurde inzwischen ein internationaler Haftbefehl erlassen.