Bukarest (ADZ) - Am Dienstag schloss das Ministerium für Umwelt und Forste einen Vertrag mit dem World Wide Fund For Nature (WWF) ab, durch welchen es sich verpflichtet, die Urwälder Rumäniens zu retten. Der WWF hat binnen 33 Tagen 100.000 Unterschriften für das Stoppen des Fällens der Karpatenurwälder gesammelt, worauf das Ministerium ein Protokoll mit der Umweltschutzorganisation unterzeichnete.
Dieses sieht vor, dass ab sofort das Fällen von Urwäldern in staatlichen und privaten Forsten gestoppt wird, die identifizierten Urwälder unter Schutz gestellt, die noch vorhandenen Urwälder neu kartiert und evaluiert und für private Urwaldbesitzer Kompensationszahlungen festgelegt werden. Das Vorgehen des WWF ist in doppelter Hinsicht ein Novum für Rumänien: Erstmals sind in so kurzer Zeit so viele Unterschriften für Umweltschutz zusammengekommen, zweitens hat zum ersten Mal ein rumänisches Ministerium mit einer internationalen Umweltschutzorganisation einen Vertrag abgeschlossen.
Ausgegangen sind die Proteste vom Skandal des Baus der Bergstraße aus dem Kohlenpott des Schiltals/Valea Jiului durch das Naturreservat des Retezat nach Herkulesbad (DN66A, Câmpul lui Neag – Cerna-Sat), durch welche (laut dem heißesten Verfechter des Straßenbaus hier, Traian Băsescu) angeblich das Bergmassiv touristisch erschlossen und Arbeitsplätze geschaffen werden sollten, in Wirklichkeit aber Feriensiedlungen Tür und Tor öffnen.