Bukarest (ADZ) - Im Zuge des Lehrer-Streiks haben die Gewerkschaften am Donnerstag in zahlreichen Städten auf massive Protestaktionen gesetzt. In Bukarest gingen rund 15.000 Lehrkräfte auf die Straße, um vor dem Regierungssitz eine Anhebung ihrer bescheidenen Löhne einzufordern. Hinzu gesellten sich auch Hunderte Schüler, die ihren Lehrern den Rücken stärken wollten. In einem Protestmarsch zogen die Demonstranten anschließend vor das Parlament, wo sie „Schämt euch“, „Ohne Bildung stirbt jede Nation“ und „Nächstes Jahr werdet ihr die Quittung erhalten“ riefen. In Buzău wurde der künftige Premierminister Marcel Ciolacu (PSD) von Gewerkschaftlern während seiner Rede aus Anlass des Heldentags ausgebuht – einige Protestler riefen ihm „Auch wir sind Helden“ zu. In Klausenburg blockierten Demonstranten zeitweilig den Dienstwagen des Präfekten und schlugen mit den Fäusten auf Dach und Motorhaube des Pkw ein.
Am Abend stieg sodann eine weitere Verhandlungsrunde zwischen Gewerkschaften und Regierungsvertretern – erstere forderten 25 Prozent mehr Lohn für alle im staatlichen Lehrwesen Beschäftigten. Im Gegenzug schlug die Exekutive nach Angaben von Regierungssprecher Dan Cărbunaru eine 9-prozentige Lohnerhöhung für das außerschulische Personal, jedoch keinerlei Lohnanhebungen für die rund 220.000 Lehrkräfte vor – letztere könnten bloß die in zwei Tranchen auszahlbaren Bonifikationen in Höhe von insgesamt 2500 Lei erhalten. Die Regierung behielt damit ihren Boni-Vorschlag bei, obwohl die Gewerkschaftler ihn bereits als „beleidigend“ abgelehnt hatten – was man benötige, seien „faire Löhne, keine Wahlgeschenke“, so der Tenor. Die Gewerkschaftschefs kündigten daraufhin an, dass Streik und Protestaktionen in die Fortsetzung gehen.