Bukarest (ADZ) – Holpriger Start für den frischgebackenen liberalen Finanzminister Dan Vîlceanu: Der 42-jährige Vertraute von Regierungschef Florin Cîțu (PNL) blamierte sich am Donnerstag, indem er versuchte, die besorgniserregend hohe Inflation gegenüber den Medien zu relativieren: Die Inflation habe keineswegs „Rekordwerte“ erreicht und im Juli ganz bestimmt nicht bei 5 Prozent gelegen, dieser Wert sei „bloß eine Schätzung der Notenbank“ gewesen, sagte Vîlceanu, der tröstend hinzufügte, dass es „kein Wirtschaftswachstum ohne Inflationsspitzen gibt“. Presse und Wirtschaftsanalysten verrissen Vîlceanu daraufhin, da es sich bei der Inflationsrate von 5 Prozent im Juli keineswegs um eine „Schätzung“ der Zentralbank handelt, sondern um offizielle, letzte Woche veröffentlichte Daten das Nationalen Statistikamts (INS).
Bei Vîlceanus Amtseinführung war auch der Regierungschef als bisheriger Interims-Finanzminister zugegen, der seinem Nachfolger gleich eine „To-do“-Liste mit auf den Weg gab: Der Staatshaushalt müsse weiter konsolidiert und das Haushaltsdefizit zwingend unter 7,16 Prozent gedrückt werden – und zwar ohne jegliche Steueranhebungen, mahnte der Premier.