Bukarest (ADZ/Mediafax) - Dem von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) veröffentlichten Bericht, nach dem der Konsum von verarbeitetem Fleisch (Schinken, Wurst) nachweislich zur Entstehung von Magen- und Darmkrebs beiträgt und rotes Fleisch das Krebsrisiko erhöht, folgte – auch in Rumänien – ein Aufschrei der Fleischindustrie: Die Vereinigung der rumänischen Fleischproduzenten (ARC) warf der WHO mangelnde wissenschaftliche Rigorosität und Panikmache vor. Die rumänische Lebensmittelindustrie sei gefährdet, die „Zehntausende Arbeitsplätze schafft und 11 Prozent zum BIP beiträgt“. Landwirtschaftsminister Daniel Constantin beschwichtigt: Er erwarte erst die Meinung der rumänischen Spezialisten...
Der WHO-Bericht fußt immerhin auf einer Serie von über 800 Langzeitstudien, analysiert von der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC): Demnach steigt pro 100 Gramm täglich konsumiertem rotem Fleisch das Darmkrebsrisiko um 17 Prozent, pro 50 Gramm verarbeitetem Fleisch um 18 Prozent. Auch der Weltkrebsforschungsfond hatte mit ähnlichen Warnungen bereits 2011 für Aufruhr gesorgt. Seit Jahren kämpft die Fleischindustrie mit eigenfinanzierten Studien gegen die Forschung an.