Bukarest (ADZ) – Die rumänische Zivilgesellschaft hat am Donnerstag an die Behörden des Landes appelliert, ihre Haltung in der Flüchtlingskrise zu revidieren und ein „Zeichen des Vertrauens, der Menschlichkeit und Solidarität zu setzen“.
Die bisherige Positionierung sei „inadäquat“ gewesen – weder im Geiste der von Rumänien eingegangenen internationalen Verträge noch „der Traditionen eines Landes“, das Flüchtlinge in der Vergangenheit schon oft willkommen geheißen habe, hieß es in dem von rund 50 Nichtregierungsorganisationen unterzeichneten Aufruf, darunter Pro Democraţia, APADOR-CH, die Stiftung zur Förderung der Zivilgesellschaft, die Rumänische Akademische Gesellschaft (SAR), der Verein „Salvaţi Copiii“ u.a.
Die NGO beklagten zudem die zu diesem Thema auf Regierungs- und Parlamentsebene völlig ausgebliebene Debatte, zumal Krisen wie diese „nicht hinter geschlossenen Türen und im Namen eines auferlegten nationalen Interesses“, sondern „gemeinsam, durch Einbeziehung der gesamten Gesellschaft“ zu bewältigen seien. Dutzende NGO stünden bereit, die Behörden jederzeit zu unterstützen, hieß es weiter im Aufruf. Premier Victor Ponta reagierte umgehend: Der Appell der Zivilgesellschaft sei „zutreffend und opportun“, schon kommende Woche werde die Regierung mit Vertretern der NGO zusammentreffen, um gemeinsame Schritte festzulegen, schrieb Ponta in einem Facebook-Eintrag.