Chișinău (ADZ) – Staatspräsident Klaus Johannis ist am Mittwochnachmittag in Chișinău zu einem Blitzbesuch eingetroffen, um sich mit seiner moldauischen Amtskollegin Maia Sandu über die von der russischen Invasion in der Ukraine ausgelöste Flüchtlingskrise auszutauschen. Johannis hob hervor, dass unser Land bereit ist, ukrainische Flüchtlinge aus der Moldau aufzunehmen: Rumänien werde keine Quoten einführen und „jeden ukrainischen Kriegsflüchtling, bis zum letzten“, aufnehmen – dies sei das Mindeste, was man angesichts der Tragödie in der Ukraine tun könne.
Johannis‘ Kurzbesuch im Nachbarland erfolgte, nachdem die moldauischen Behörden in den letzten Tagen wiederholt um internationale Hilfe gebeten hatten – in puncto Unterbringung der Flüchtlinge stoße das Land nämlich bereits an seine Grenzen. Gemessen an seiner Einwohnerzahl hat die Moldau bis dato europaweit die meisten Flüchtlinge aufgenommen.
Der rumänische Staatschef, der in Begleitung von Premierminister Nicolae Ciucă (PNL) nach Chișinău gereist war, versicherte Staatspräsidentin Sandu auf einer gemeinsamen Pressekonferenz, dass das Nachbarland „auf Rumänien zählen“ könne – man werde sowohl „technische als auch finanzielle Hilfe“ bieten. Erste Hilfstransporte mit Lebensmitteln, Decken, Schlafsäcken, Feldbetten, Treibstoff u. a. seien bereits in der Moldau eingetroffen, weitere würden folgen. Zudem seien Korridore über Rumänien im Aufbau, um die in der Moldau eingetroffenen Kriegsflüchtlinge auch auf andere EU-Staaten zu verteilen.
Staatspräsidentin Maia Sandu dankte den rumänischen Behörden für den Beistand und hob nicht zu guter Letzt hervor, dass ihr Land auch in puncto der erhofften Beitrittsperspektive zur EU auf die Unterstützung Rumäniens baut.