Bukarest (ADZ) - Die Gewerkschaft für Flugsicherung scheint nicht gewillt, sich durch den von Premier Victor Ponta beschlossenen Wechsel des umstrittenen Managers der Flugverkehrsbehörde ROMATSA, Aurel Stanciu, ins Transportministerium milde stimmen zu lassen und ihren für den 1. September einberufenen Generalstreik abzublasen.
Wie ROMATSA-Gewerkschaftschef Florin Diaconu am Mittwoch klarstellte, ist der Manager wegen des Wechsels lediglich „vom Amt suspendiert“ und keineswegs freigestellt worden – diese Strategie ziele wohl darauf ab, „uns zur Streik-Aufgabe zu bewegen“ und Stanciu „dann irgendwann wieder zurückzubeordern“, zumal die Regierung keinen Nachfolger ernannt habe. Auch hätten die Forderungen der Gewerkschaft nicht nur Stancius Rücktritt, sondern weitere „13 wesentliche Punkte“ visiert. Diaconu und ein weiterer Gewerkschaftsboss mussten am Mittwoch allerdings auch bei der Polizei vorstellig werden, nachdem sie sich letzte Tage mit dem unbeliebten Manager ein Gerangel geliefert und dieser sie wegen „Raubüberfalls“ angezeigt hatte. Unterstützung erhalten die ROMATSA-Protestler inzwischen auch von anderen Gewerkschaftlern: Die aus mehr als 400 Beamten-Gewerkschaften bestehende Gewerkschaftskonföderation SED LEX kündigte an, am 1. September einen Solidaritätsstreik mit „rund 85.000 Teilnehmern“ organisieren zu wollen, gab SED LEX-Chef Vasile Marica bekannt.