Bukarest (ADZ) - Als größter Börsenstart seit Wiedereinrichtung der Börse wurde am Dienstag der Gang des Ausgleichsfonds auf das Bukarester Parkett gefeiert. Mark Mobius, Chef des mit der Verwaltung des „Fondul Proprietatea“ beauftragten Unternehmens Franklin Tempelton, läutete das Listing höchstselbst ein.
Der erste Handelstag brachte dann auch den von den Maklern erwarteten Schwung in den Börsenhandel, insgesamt 333 Millionen Aktien des Ausgleichsfonds wurden in 5600 Transaktionen verkauft – ein Rekordwert. 88 Prozent des gesamten Tageshandels, im Wert von 50 Millionen Euro, wurden mit den Anteilen des Fonds getätigt. Pro Aktie musste man am Ende des Tages einen Preis von 0,649 Lei bezahlen, das war gegenüber dem Ausgabepreis ein Minus von 41 Prozent.
Auch deswegen war nicht allen zum Feiern zumute. Viele der Kleinaktionäre fürchten nämlich um den Wert ihrer Anteile. Der Ausgleichsfonds wurde gegründet, um die Ansprüche von den in der kommunistischen Zeit unrechtmäßig Enteigneten abzugelten. Für die Börsianer verbindet sich dagegen mit dem Börsengang vor allem die Hoffnung, die Marginalisierung des Handelsplatzes Bukarest aufzuhalten und attraktiver für ausländische Investoren zu werden.
Auch der rumänische Finanzminister hat ein großes Interesse an einer guten Börsenplatzierung des Ausgleichsfonds, hält er doch zur Zeit 38,88 Prozent der Anteile. Der Rest verteilt sich über 175 Investmentfirmen (19,49 Prozent) und etwa 5196 natürliche Personen (41,63 Prozent).